Reisebericht von Mathias
Heute ist Pfingstmontag 29. Mai 2023. Seit zwölf Tagen ist die PURE FUN in den Gewässern von Ibiza. Das Wetter erleben wir nach den vielen sonnigen Monaten auf den Kanaren und Madeira hier auf den Balearen als kühl, unbeständig und immer wieder regnerisch.
Von uns beiden war es der Wunsch nochmals Zeit auf Formentera und Ibiza zu verbringen. Von anderen Ferien hatten wir schöne Erinnerungen an diese beiden Inseln. Ja wieder in Formentera vor Anker zu liegen das blaue Wasser zu genießen. Die Ruhe wie auch die chillige Atmosphäre in einer der Strandbars reizte uns. Wir fanden einen Weg durch den flachen Pass und einen schönen Platz in der geschützten Bucht von S’Espamaldor. Im Tiburón Beach Club gab es noch einen Sundowner so wie die Empfehlung eines Wiener Ehepaars im LAS DALIAS zu tanzen.





In der Marina Botafoc bekamen wir einen Liegeplatz. Von dort ging es mal mit Taxi, zu Fuß oder der Bootsfähre nach Ibiza Stadt. Ich verbrachte 1997 meine ersten Ferien hier. In Erinnerung an damals gab es Frühstück mit Croissant bei der Markthalle. Beim flanieren durch die Gassen gab es so viel zu sehen, viel Kleidung, Restaurants und Bars. So richtig besonders ist für uns hier noch immer die Vielfalt der Menschen. Es liegt ein besonderer Flair in der Luft, noch immer.
Zu Jochens Besuchs schrieb er selbst. Wir genossen die gemeinsame Zeit und freuen uns auf das nächste Mal.
Selbst jetzt im Mai ist es schwierig für unser Boot einen Liegeplatz in einer Marina zu bekommen. Die freien Plätze sind knapp. So manchmal haben wir den Eindruck, dass sich nur wenig Mühe gegeben wird für durchreisende Yachten Platz zu finden. Nach etwas suchen bekamen wir einen in Santa Eulalia. Auch hier wurde der Preis nicht nach der Länge unseres Boote sondern nach der Größe des Liegeplatzes berechnet. So zahlten wir hier halt für 22 m. Das ist man von anderen Revieren anders gewohnt. Wir sagten zu und waren froh einen Platz zu haben. Die Liste der gewünschten Lebensmittel war lang. Ja es gibt noch die Obst und Gemüseangebote an den Landstraße. Jetzt halt etwas geschützter in einfachen Geschäften. Das Angebot ist meist regional und lecker. Nach all den Einkäufen verbrachten wir den Freitag Abend im LAS DALIAS. Bekannt ist der auch für seinen Hippie Markt. Das Publikum war sehr vielfältig. Von jung bis alt von Hippie, über etwas schräg bis hin zu eher konservativ wie wir. Zum leckeren Essen gingen wir bei der Musik schon immer wieder mit. Danach war selbst Mathias bis 1:00 mit auf der Tanzfläche. Es hat so viel Spaß gemacht.



Tags drauf gings wieder auf Wasser. Ach ja wir werden immer mal wieder gefragt wie es mit dem Boot geht. Wir stehen im Austausch mit der Werft. X-Yachts versichert uns all die Probleme zu erledigen. Manchmal erfordert das Finden, das Lösen wie auch das Klären wer was zahlt oder liefert Geduld.
Den Hafentag verbrachte ich mit dem Versuch das Navigationsgerät von RAYMARINE upzudaten und eine Lösung für die eigenartige Kursanzeige zu finden. Am Tag zu vor wurde der Steuerkurs um 13 Grad versetzt zu Kompass und GPS angezeigt. Das Update wie auch die Neukalibierung brachte spürbare Verbesserung. Nun war das erledigt. Doch es gab auch an diesem Tag wieder eine neue Herausforderung zu lösen.
Raumschots segelten wir bei 20 kn Wind und einer etwas konfuser Welle gemütlich so mit 8 kn dahin. Zwischen Ibiza und Fromentera gibt es eine engere Durchfahrt mit viel Verkehr von Schnellfähren und Freizeitbooten. Es stand ein Kurswechsel mit einer Q-Wende an. Plötzlich wurde ich unruhig. Der Baum hatte auf einmal so viel Spielraum nach oben. Ein Pumpen am hydraulischen Kicker (Baumniederholer)brachte keinen Veränderung. Das Baumende wurde bei jeder Welle oder Böe um einen Meter angehoben. Sybille ging ans Steuer und ich an den Mast. Die Achse, den HARKEN Hydraulik Kicker mit dem JOHN Mast verbindet, war herausgefallen und lag am Boden. Die Q-Wende wurde verschoben, Raum zum Arbeiten gesucht. Eine kleine Insel bot genügend Schutz vor der Welle und es konnte repariert werden. Zusammen konnte der Baum so positioniert werden, dass die Achse wieder reingeschoben und mit PANZERTAPE gesichert werden konnte. Inzwischen haben wir Übung mit Überraschungen. Nach 10 Minuten konnte es wieder weiter gehen. Beim segeln auf dem anderen Bug fanden wir auch die Schraube. Die hatte sich aus der Achse gelöst. An der Stelle sind wir beim Sport machen (Yoga, Streching)sehr oft. Dass sich dort eine Schraube öffnet und so schnell rausfällt überrascht uns doch sehr. Nach unserem Geschmack ist diese Schraube viel zu kurz und Loctite war auch nicht zu sehen. Mal sehen wie sich das nach dem langen Wochenende in Dänemark noch entwickelt. Bei Mercedes gäbe es in so einen Fall einen Rückruf.



Ein Gedanke der uns nach den neun Monaten auf einem neuen Boot beschäftigt ist, welchen Anspruch an den Grad der Fertigstellung, Funktionsfähigkeit, Haltbarkeit und Qualität man stellen darf. Wir hören zu vielen Neubooten Geschichten, die uns wundern. Da wissen wir auch, dass wir bei X-Yachts richtig gut aufgehoben sind. Dennoch war unser Maßstab an eine Premiumwerft so gesetzt wie wir ihn von den Premiumherstellern von Autos praktiziert erleben. Fehler und Probleme gibt es. Der Unterschied ist, wie man damit umgeht und welchen Einfluß diese auf die Produktion wie auch auf die anderen ausgelieferten Boot hat.
Die beiden vorangegangenen Nächte verbrachten wir vor Anker in der Bucht vor dem BLUE MARLIN IBIZA. Diese Mal war es uns zu windig und es gab zu viele Schauer um auswärts im BMI zu essen. Die Bucht wurde voller. Neben sehr vielen Katamaran, einigen größeren Motorbooten lag auch weitere richtig schöne Segelboote hier. Eine große Southern Wind, die MRS Seven, eine moderne MYLIUS sowie die KEALOHA mit klassischen Linien.


Nun heute am Pfingstmontag geht es zurück nach Ibiza. Der Morgen beginnt, wie vorausgesagt mit viel Schauer. So nutzen wir das Niederschlag freie Wetterfenster ab 11:00 Uhr um zu unserem Hafenplatz zu Motoren.



Der Service der Marina BOTAFOC hebt sich von dem, was wir sonst hier erleben wirklich positiv ab. Dort wurde mit Engagement ein Liegeplatz für uns organisiert. 😃👍🙏
Heute ist ein besonderer Tag. Meine Tochter Paula kommt auf Besuch. Die Bachelorarbeit ist abgegeben, alle Prüfungen bestanden 👍 und die Party mit den Mitkommilitonen in Kroatien gefeiert. Jetzt ist endlich Zeit und Ruhe die PURE FUN zu besuchen. 🍾🥂 Sie wird uns die kommenden Tage auf der Reise nach Palma begleiten.
Eine für uns neue Hilfe bei der Suche von Ankerbuchten und Liegeplätzen ist die APP NAVILY. Diese wurde uns empfohlen. Unsere Erfahrungen in den letzten vier Wochen überzeugten uns. Inzwischen haben wir den kostenpflichtigen Premiumdienst.
Bei der Ankerwache nutzen wir nicht den von RAYMARINE sondern die APP ANKERALARM. Die geht übers Handy. Funktioniert zuverlässig und kann auch auf ein zweites Gerät gespiegelt werden. Das ist bei Abwesenheit vom Boot wirklich sehr nützlich.
Viele Grüße
Mathias Wolfgang Keim
Paula ist daaaaaaa…….
