Southampton

Auf der Fahrt von Eastbourne nach Southampton passierten uns am Ende 3-4 Kreuzfahrtschiffe unter anderem die Queen Mary 2.

Queen Mary 2
Mathias und Erick erfreuen sich am Kreuzfahrtschiff Queen Mary 2

Vorgestern kamen wir um 21 Uhr im Ocean Village Harbor in Southampton an. Der moderne Hafen ist umgeben von neu gebauten Hochhäusern und Restaurants. Unser Liegeplatz befindet sich zwischen Motorbooten an einem Schwimmsteg. So bekommen wir von der Tide gar nicht viel mit.

Unsere Pure Fun mit Vollmond über dem Mast

Nach unserem langen Segeltag und der aufregenden Einfahrt im Dunklen nach Southampton waren wir sehr hungrig. Erick stellte uns unterwegs Fragen zu Lichterführungen an den großen Frachtschiffen. Wir mussten erkennen ob diese Schiffe in Fahrt, manövrierbehindert, tiefgangbehindert usw. sind. Das erkennt man an der Lichterführung. Haben wir alles mal gelernt…lang ist es her. Das war sehr interessant, denn in Griechenland begegneten wir diesen Frachtern, wenn dann nur tagsüber. Hier ist auf dem Meer sehr viel mehr Verkehr, auf den wir zu achten haben. Es ist schon beeindruckend, wenn ein hochhausähnliches Kreuzfahrtschiff an einem vorbeifährt. Was wir von Griechenland so auch nicht kennen ist die geringe Wassertiefe. Bei Niedrigwasser muss man sehr darauf achten wo man fährt. Es sieht alles aus wie Meer und doch ist es teilweise ein paar Meter weiter rechts oder links nur ein Meter tief. Darum ist es nötig sehr aufmerksam zu steuern und zu navigieren. Nicht umsonst zählt England zu den anspruchsvollsten Segelrevieren dieser Welt.

Am Montag Abend waren wir indisch essen. Das einzige Restaurant weit und breit, das die Küche noch geöffnet hatte. Mathias organisierte uns unterwegs ein Taxi, was wir dankend annahmen. Nach einem langen Segeltag sind wir am Abend müde und hungrig. Wir bekamen köstliches indischen Essen und wurden sehr herzlich und freundlich umsorgt. Erick bestellte Apple Cidre für uns, der uns sehr gut schmeckte. Das trinkt man in dieser Gegend sehr gerne. Heute ist unser letztes Abendessen mit Erick auf diesem gemeinsamen Törn. Er fliegt Montag ganz Früh zurück nach Hamburg. So genossen wir gemeinsam unseren letzten Abend und blickten auf eine lehrreiche, lachende und bereichernde Zeit zurück.

Am Montag den 12. September hatten wir bis auf einen Besuch von Stuart und Julian von X-Yacht UK keine Termine. So erkundeten wir die nahe gelegene Stadt. Wir kamen enttäuscht zurück. Southampton ist eine große Stadt ohne Charme. Wir genossen die wärmenden Sonnenstrahlen und die Ruhe an Bord.

Am Mittwoch hatte Mathias den Wunsch nach Winchester zu fahren. Er organisierte einen Tisch im Restaurant „The Chesil Rectory“ zum Lunch. Wir entschlossen uns dazu ein Taxi zu nehmen. 30 Minuten später saßen wir im ältesten Haus von Winchester. Es wurde 1425-1450 von einem Kaufmann erbaut. Das Haus wurde im 15. Jahrhundert von Heinrich VIII beschlagnahmt. Anschließend übergab er das Chesil Rectory seiner Tochter Queen Mary I, bekannt als Mary Tudor. Ihre verschwenderische Hochzeit mit Philipp II. aus Spanien 1554 in der Kathedrale von Winchester brachte die Stadt fast in den Bankrott. Als Teilzahlung vermachte Mary das Haus der Stadt. Das Gebäude diente als Gerberei, Gemischtwarenladen, Antiquitätengeschäft und seit 85 Jahren als Restaurant.

Der Besuch der Cathedral war sehr beeindruckend. Wir wurden durchströmt von einer wunderschönen Energie. Ich stand einfach nur da und es kullerten die Tränen. Die Gregorianischen Gesänge in der Kathedrale haben sicher zur emotionalen Rührung beigetragen. Es war wunderschön und berührend.

828 war Winchester die Hauptstadt von England. 1079 begann der Bau im romanischen Stil. Die beliebteste Autorin Jane Austen ist hier begraben. Nach unserem Kulturausflug fuhren wir mit einem blauen Doppeldecker Bus zurück nach Southampton. Es war ein wunderschöner Ausflug, Winchester hat uns sehr gut gefallen auch wenn es den ganzen Tag geregnet hat.

Von Schewendingen nach Cadzandt

Heute Morgen hat Erick um 7 Uhr in Schewendingen abgelegt. Unser Ziel heute wird Cadzandt sein. Es wird Gegenströmung geben und wir werden Wind von vorn haben, daher planen wir 10 Stunden ein für ca. 60 Meilen. Wir hatten Wind zwischen 10-15 Knoten von vorn. Mussten also kreuzen oder Motoren. Die meiste Zeit jedoch konnten wir segeln. Vor dem Hafen von Rotterdam waren viele große Schiffe unterwegs auf die wir achten mussten. Zusätzlich gab es ein Verkehrstrennungsgebiet, das wir umfahren mussten. Das Wetter war sonnig und warm. Zum Frühstück gab es heute leckeren Eier-Avocado-Toast mit frischem Koriander. Das hat allen sehr lecker geschmeckt. Zum Mittag gab es Lachs- und Salami-Champignon-Pizza. Um 17 Uhr zum Nachmittags Cafe genossen wir wunderbare Brownies aus Schewendingen. Inzwischen sind wir in Cadzandt im Hafen angekommen und Jacky ein Freund aus Kindheitstagen von Mathias wartete schon am Steg auf uns. Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Abend mit ihm. Mathias hat früher hier in Cadzandt mit seiner Familie Urlaub gemacht. Jacky war der Sohn der Hoteliers. Sie kennen sich seit ca. 40 Jahren.

Morgen geht es endlich los …

Nun haben wir den 70. Geburtstag meiner Mama gefeiert, uns von unseren Verwandten verabschiedet und uns am Freitag auf unserer Abschiedsparty von unseren lieben Freunden in Stuttgart und Umgebung verabschiedet. Kaum zu glauben, dass wir euch alle erst im Juni 2023 wiedersehen. Da werden wir das erste Mal Heimaturlaub machen.

Am Montag fuhren wir dann mit einem gemieteten Mercedes Vito nach Haderslev. Nico, Johanna und Luis haben uns die letzten Stunden geholfen; das war eine tolle Unterstützung. Vielen Dank dafür! Gegen Mittag ging es dann endlich los. Spätestens um 19 Uhr mussten wir bei Niemeyer in Hamburg sein, um unsere reservierte Signalmunition abzuholen. Das letzte Mal hatte Mathias seinen Pyroschein nicht dabei. Das Navi zeigte uns 19.45 Uhr als Ankunftszeit an. Mathias meinte dann „ich möchte 18:45 Uhr bei Niemeyer sein“. Hat beinahe geklappt … 18:56 Uhr fuhren wir bei Niemeyer auf den Parkplatz. Wenn Engel reisen … hat prima geklappt. Wobei der Mitarbeiter gemeint hat, er wäre auch länger für uns geblieben, da er wusste wie wichtig es für uns ist. Sehr kundenfreundlich.

Morgens um 6:30 Uhr, rechts hinten sieht man die Gebäude der Werft

In Haderslev angekommen sind wir dann auch schnell schlafen gegangen. Am nächsten Morgen begannen wir dann mit Einräumen und die Werft erledigte die letzten Arbeiten im und auf dem Boot.

Hoffentlich findet sich für Alles ein Plätzchen….

Um 19 Uhr waren wir dann so platt, dass wir beschlossen ins Cafe MAD essen zu gehen. Nicht einmal ich wollte zu Fuß dort hin, lieber keinen Wein trinken und mit dem Auto fahren. Ich war echt erledigt. Beim MAD gab es dann zur Feier des Tages dänischen Hummer. Für jeden einen eigenen. Das war vielleicht lecker. Für mich der am besten zubereitete Hummer, den ich je gegessen habe.


Heute morgen wurden ab 8:00 Uhr die Arbeiten am Boot fortgesetzt und wir räumten weiter ein und waren nochmal Lebensmittel besorgen. Mathias musste den Leihwagen nach Flensburg zurück bringen und kam mit unserem Skipper Erick zurück. Um 12:30 Uhr gab es dann Abschieds-Lunch mit Kraen, Torsten, John und Erick. Lone hatte wieder sehr leckere Sandwiches organisiert. Vielmals sind wir hier in der Werft mit leckerem Lunch verwöhnt worden. Heute das letztem für längere Zeit. Vielen Danke dafür.

von li. Torsten, Mathias, Sybille, Kraen, und John

Jetzt gehen wir mit Skipper Erick bei Fratelli zum Abendessen und dann auch bald schlafen, denn Morgen Früh geht es um 8:30 Uhr los. Alles sehr aufregend.