Pure Fun mit neuer Crew durchs Mittelmeer

1. Etappe: Palma de Mallorca nach Estepona

Mit dabei Mathias, Evelyn (Elly), Clemens und Mona

Spontane Reisen sind die Besten. Clemens hat im Hafen von Palma angeheuert. Seine druckfrischen Segelscheine in der Tasche, freut er sich alles gelernte an Bord in die Praxis umzusetzen.  Vom Büro in den Flieger war das Motto von Elly und Mona, die kurzerhand in Deutschland den Stift haben fallen lassen und dem spontanen Ruf der Pure Fun gefolgt sind. Elly kennen fleißige Blog-Leser bereits als Biskaya-Crew! 
So hat sich die neue Crew gefunden und wurde von Mathias und Sybille herzlich bei einem leckeren Abendessen im Hafen von Palma in Empfang genommen, bereit gemeinsam nach Lanzarote zu segeln, gespannt darauf, was die Reise mit sich bringen wird. 

Sybille hatte netterweise bereits die Pure Fun mit leckerem Proviant für die Überfahrten bestückt. Daher stand nur kurzes Shopping von frischer Sachen im Mercado de Santa Catalina an.


Mittags hieß es Leinen los zur ersten Etappe nach Ibiza. Die Crew wurde vom Mittelmeer mit ordentlich Wind und Welle begrüßt und Neulinge an Bord haben sich an den Beat des Meeres gewöhnt. Die Pure Fun hat in Schräglage gezeigt wie elegant und schnell sie über das Meer gleiten kann. Erste Herausforderung für die Crew: Kochen bei Schräglage. Elly hat sich der Herausforderung gestellt und leckere Nudeln mit Pesto gezaubert.


Bei Sonnenutergang tauchte Ibiza am Horizont auf.

Geankert wurde im Dunkeln in der schönen Bucht von Cala Llenya. 

In den nächsten Tag sind wir mit einem Sprung ins kühle Nass und einem gemeinsam Crew Frühstück gestartet. 

Gut gestärkt ging es weiter nach Formentera.

Mittags sind wir dort angekommen, das traumhafte türkisfarbene Wasser und die weißen Strände sind einfach wow! Von Palma direkt in die Karibik könnte man meinen. 

Nachdem alle das Schwimmen traumhaften Wasser ausgiebig genossen haben, ging es weiter Richtung Estepona. 48 Stunden auf See begleitet von Delfinen, die freudigen Luftsprünge machten standen uns bevor, begleitet von Wind und Welle von jeglicher Seite und Höhe.

Mit dem Parasailor ging es schnell voran.
Die Pure Fun und Crew haben vor dem Cabo de Gata gezeigt was sie können und den Performancerekord mit 114 Prozent gebrochen. Die Crew hatte bei höchster Konzentration viel Freude die Wellen bei 13 runter zu düsen. Nachdem es mit 29tws kurz davor um das Cap ging, war plötzlich Flaute und wir haben das Parasailor geborgen.

Bis Estpona wollte der Wind nicht nochmal auffrischen, da wurde ein kurzer Badestop an der Küste vor Marbella eingelegt, bevor wir in den Hafen von Estepona eingelaufen sind.

Im Hafen von Estepona wurden wir mit Vino gegrüßt, dazu sagt man ja bekanntlich nie no. Nachdem die Pure Fun wieder schick gemacht war, haben wir happy über die erste tolle Etappe angestoßen. 

2. Etappe: Gibraltar – Lanzarote

Mit voller Vorfreude starten wir in die Nächste Etappe. Alle sind sich einig, lieber auf See als im Hafen. So starten wir Richtung Lanzarote über Gibraltar. Wir sind schon  sehr gespannt, was wir im nächsten Blog Eintrag erzählen können – die Wettervorhersage macht es jedenfalls spannend! 

Hasta Pronto! 

Mathias, Evelyn, Clemens und Mona

Anmerkung von Sybille:

Gestern am 9.8. ca. 16:45 Uhr ist die Crew in Gibraltar gestartet mit nächstem Stop in Lanzarote. Ich habe heute eine Mail von Mathias erhalten.

Mail von der Pure Fun via Satelitentelefon:

Hier ist jetzt Donnerstag, 10.08. 18:30 und wir segeln auf der Höhe von Casablanca, Marokko. Es geht gut und zügig mit achterlichem Wind voran. Es ist wieder etwas wärmer. In der Straße von Gibraltar war es gestern schon so kalt. Da zog ich mir seit unserer Zeit auf Ibiza das erste Mal wieder eine dicke Jacke auf dem Boot an. Der Himmel ist mit einem Schleier oder Staub verdeckt. Wir sehen lediglich das tiefe blau des Atlantik und das helle Grau zwischen hier und der Sonne. 

Heute Mittag gab es Salzkartoffeln mit selbstgemachtem Kräuterquark und Paprika Gurken Salat. Das Kochen wird oft von Mona übernommen und klappt richtig gut. Mal sehen was heute Abend von den Vorräten noch in etwas leckeres verwandelt wird. 

Wenn es so weiter geht werden wir um diese Zeit in zwei Tagen in Lanzarote ankommen. Sollte das klappen, würden wir versuchen noch in La Graciosa einen Ankerplatz zu finden. So hätten wir am Sonntag dann noch 4 Stunden zu fahren und die Möglichkeit in einer Bucht zu baden. Wir werden sehen. 

Seit nun herzlich vom Atlantik gegrüßt 

Sybille:

Für mich ist das eine neue Perspektive, die Pure Fun von daheim auf Marine Traffic zu verfolgen. Mitzufiebern, alles Gute zu wünschen, hoffen dass alle wohlbehalten auf Lanzarote ankommen. Von zuhause beobachtet geht es richtig schnell voran, das fühlt sich an Bord langsamer an. Dort lebt man in einem Mikrokosmos….segeln, essen, schlafen. Zuhause ist den ganzen Tag Trubel und Aktion.

Mein Flug nach Lanzarote ist gebucht. Am Sonntag werde ich wieder dazu kommen für eine Woche bevor die Pure Fun in der Marina Rubicon bis Mitte Oktober in die Sommer Pause geht.

Die Strasse von Gibraltar und Ankunft in Gibraltar

Impressionen von unterwegs. Sonnenaufgang, bei Tag, Sonnenuntergang und Vollmond. Das 2. Bild ist beim Sonnenaufgang und sieht beinahe identisch aus wie der Sonnenuntergang.

So sehen wir auf unserem Navionics Monitor die Schiffe um uns herum. Jedes Boot oder Schiff das mit AIS ausgestattet ist wird für uns auf dem Plotter sichtbar. zusätzlich haben wir noch Radar. Auf dieser Fahrt haben wir so manches Fischerboot weder über AIS noch Radar gesehen. Zum Glück war es Tag. Das weiß0 man wieder, dass man sich nicht nur auf die Geräte verlassen sollte, sondern auch selbst Ausguck hält.

Gestern am 7.Mai 2023 sind wir passend zur einlaufenden Tidenströmung in der Strasse von Gibraltar angekommen. So kamen wir Gibraltar mit 9 Kn Fahrt schnell näher. Davon 5 Kn Strömung von hinten. Das Wasser sprudelte förmlich. Das fühlt sich immer sehr speziell an. Als hätte jemand in einer sehr großen Badewanne den Stöpsel gezogen und man bewegt sich auf den Abfluss zu. Wie ein Strömungsgewässer aussieht haben wir in England kennengelernt. Vielleicht haben die Engländer deshalb Gibraltar einnehmen können. Mit Strömungsgewässern kennen sie sich aus, da waren sie ihren Gegnern sicher überlegen. Man muss schon wissen was man tut. Vor allem wann man es tut. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir es geschafft haben rechtzeitig in die Strasse von Gibraltar einzulaufen. Bei so einer Distanz ist es nicht ganz so einfach 3 Tage später pünktlich um 16:00 Uhr an einem bestimmten Punkt zu sein. Toll, daß es geklappt hat. 5Kn Strömung gegenan macht nämlich überhaupt keinen Spaß. Da kommt man nicht vom Fleck. Bei 7 Kn Fahrt würde man nur 2 sm/h vorankommen.

Wir sind nah an der Marokkanischen Küste entlang gefahren und haben erst in der Mitte des Verkehrstrennungsgebietes den Kurs Richtung Gibraltar aufgenommen. Dort gibt es in der Mitte eine Stelle, wo man das VTG auch diagonal queren darf und nicht 90° zum VTG fahren muss. Das war ganz schön aufregend. Zwischen den vielen großen und schnellen Schiffen und der starken Strömung hindurch zu manövrieren. Zusätzlich querten ständig winzige marokkanische Fischerboote und viele Fischernetze denen man ausweichen musste. Schwer zu beschreiben wie sich das anfühlt. Wie ein Abenteuer….würde ich sagen.

Nachdem wir das VTG gequert hatten begannen wir einen Hafen nach dem anderen auf Gibraltar anzufunken. Wir bekamen unfreundliche oder gar keine Antworten. Es wäre 20:00 Uhr, sie würden jetzt heim gehen und morgen sei Feiertag. Wir sollen in den letzten Hafen der Bucht fahren, der sein Spanisch. Die spanische Marina antwortete kurz, meldete sich dann auch nicht mehr zurück und war nicht erreichbar. 🤷‍♀️ Das war auf Madeira in der Marina Funchal anders. Sie haben immer alles versucht um einen Liegeplatz zu organisieren. So ankerten wir vor der spanischen Marina und genossen den ruhigen Ankerplatz.

Nun noch eine kurze Info zu unserem Pinger. Wir haben ihn nicht eingesetzt, da wir anhand der Orca App wussten, dass wir durch Gebiet fuhren wo keine Orca´s gesichtet wurden. Mathias hat gestern ja schon etwas dazu geschrieben. hier nun noch zwei Bilder dazu. Wir haben einen 5er pack in England gekauft. Ca. 120€ pro Stück bezahlt. Wir haben noch einen an Bord, die anderen haben wir unterwegs an andere Segler verkaufen können. Die APP Orcinus hilft sehr.

Unser erster tag im Mittelmeer überraschte uns mit Nebel. Die Engländer haben selbst hier auf Gibraltar im Mittelmeer englisches Wetter. Also beschlossen wir den ersten Cafe im Bett zu genießen. Als ich das Tablett im Bett abstellte passierte ein kleines Unglück…..mein Cafe war damit für den Ar…… wie man so schön sagt. Ich dachte immer das sei nur so ein Spruch, seit heute Morgen weiß ich was damit gemeint ist. War ganz schön heiß in meiner Hose und das ganze Bett war voller Cafe. 😂 So habe ich Wäsche ausgewaschen anstatt Cafe getrunken. Wir nahmen es mit Humor.

So sah es aus heute Morgen….um uns herum waren viele Fischer in der Ankerbucht. Als einer näher kam sahen wir, dass sie hier in diesem Industriehafengebiet Muscheln vom Boden hoch holen. Na Prost Mahlzeit, das ist wahrscheinlich eher Sondermüll als ein Nahrungsmittel.

Um ca. 12:30 Uhr fahren wir zur Tankstelle um unseren Diesel aufzufüllen und um nach Estepona zu segeln. Immer noch nebelig. Unterwegs sehen wir ein Fischerboot und Delfine hinter ihm her schwimmen……genau dafür braiuchen sie die Pinger, damit die Delfine nicht in die Fischernetze gehen. Einer kam ganz nah zu uns. Er war sehr groß und sie waren nur zu Zweit. Er hatte schon lauter Kratzspuren oben am Kopf.

Estepona ist nun in Sicht. Nun müssen die Segel runter und das Boot für den Hafen vorbereitet werde. Sogar die Sonne beginnt sich jetzt zu zeigen.