Mallorca umsegelt

Vom 13.-20.Juli lagen wir in Es Trenc vor Anker. Türkiesblaues, 30° warmes Wasser, 35-38C Lufttemperatur, ein voller Kühlschrank, an Land ein wunderschöner Sandstrand, dahinter ein Kiefernwald. Ein Traum, endlich mal baden und SEIN….

Nach einer Woche waren die frischen Lebensmittel aufgebraucht und der Süsswassertank fast leer, also hieß es „Anker auf“ mit dem Ziel Cala Radjada. Dort wollten wir für eine Nacht im Hafen festmachen um unsere Vorräte aufzufüllen und Wäsche zu waschen. 

Der Wind war besser als erwartete und so segelten wir freudig gen Osten. 

Der Hafen in Cala Radjada wurde ganz neu erweitert und ausgebaut. So bekamen wir unseren gewünschten Platz trotz Hochsaison. Am Abend genossen wir frischen Fisch in einem Restaurant am Hafen. Am nächsten Morgen machte ich mich zeitig auf den Weg in einen Waschsalon. Wäsche waschen und trockenen und Großeinkauf bis 12 Uhr erledigt haben zu müssen bedarf eines guten Zeitmanagements. Ich habe sicher manches Talent….Zeitmanagement gehört nicht unbedingt dazu….Freestyle liegt mir da schon eher. 😎

Nachdem ich nach 15 Minuten Fußmarsch den vom Hafenmeister empfohlenen Waschsalon gefunden hatte, schlenderte ich etwas umher und erkundete die Gegend. Ich fand eine Bäckerei und einen unscheinbaren Supermarkt bei dem hauptsächlich Einheimische einkauften. Es gab eine Metzgerei, eine Käsetheke, leckeres Obst und Gemüse, klein und überschaubar. 

Ich fragte, ob mein Einkauf in den Hafen geliefert werden könnte. Der Besitzer, der hinter der Fleischtheke bediente, erklärte sich bereit in seiner Mittagspause meinen Einkauf in die Marina zu fahren. Perfekt. So konnte ich nach Herzenslust meine Einkaufswägen füllen. Vor allem Trinkwasser war nötig und ohne Auto ein sehr mühsamer Einkauf. 

So waren wir dann ca. 14 Uhr klar zum Auslaufen. Der Hafenmeister gewährte uns 2 Stunden mehr im Hafen ohne neu bezahlen zu müssen. 🙏

Am Morgen während dem Frühstück, kam eine Frau vorbei, die den Hafen sauber machte. Sie sprach uns auf Deutsch an und fragte ob wir aus Hamburg kämen. 

Wir sagten, dass wir aus Stuttgart sind, dann meinte sie: „Dann könna mer ja au schwäbisch schwätza.” sie wäre auch aus Stuttgart.

In den nächsten Tagen umsegelten wir gegen den Uhrzeigersinn Mallorca. Bei Cap Formentor bekamen wir eine Boje in einem kommunalen fast leeren Bojenfeld. Ein stolzer Preis mit 90€ war zu bezahlen. Da wir ansonsten keinen sicheren Ankerplatz bei 15Kn Wind aus Südost in Aussicht hatten, mussten wir in den sauren Apfel beissen. 

Die Nord-West Küste mit ihren steil aufragenden Felsformationen gefiel uns sehr gut. Wir segelten Downwind nur mit dem Mailsail, was wegen der wabbeligen See angenehmer war oder fuhren unter Motor, wenn kein Wind war. Der Wind war günstig um an dieser rauen Küste in Buchten zu ankern und nach 4 Tagen fuhren wir wieder an Andratx vorbei. Wind aus Süd-West sorgte für viel Schwell in allen Buchten der Süd-West Seite.  

Tolles Farbspiel am Himmel.

Auf Mallorca sieht man den Fisch eher am Himmel als im Wasser 🤣

Wir erinnerten uns an die Bucht von Cala Fornells. Dort verbrachten wir ein Wochenende im Hotel. Ich dachte damals schon, dass ich in dieser Bucht gerne einmal Ankern würde. Und tatsächlich dort waren wir vom Schwell weitgehend geschützt. In der Mitte des Fotos seht ihr das Hotel Cala Fornells, dort verbrachten wir ein Wochenende als unsere Pure Fun Landurlaub machte. 😂

Am nächsten Tag segelten wir zurück nach Palma. Da wir einem Schwesterschiff, einer anderen X-5.6 einen Besuch abstatten durften. Im Real Club Nautico konnten wir keinen Liegeplatz reservieren. Sie wären voll. So bekamen wir bei einem der Nachbarn einen Platz. Der Name ist so kompliziert, ich kann ihn mir nicht merken…noch schlimmer ist ihn beim Funken dreimal hintereinander Fehlerfrei zu sprechen…..🤣😎Ich hab nachgeschaut…der Club heißt: Pantalán del Mediterráneo. Sprecht das mal dreimal hintereinander…..

Wieder lagen wir zwischen großen Motorbooten eingeparkt….die Liegeplatzgebühr vergessen wir am besten ganz schnell wieder….Highsaison…..

Wir bunkerten Wasser und Lebensmittel, besuchten X5.6 Baunummer 11 im RCNP, dann lockte die nächste Badebucht. 

Als wir ausliefen bekamen wir Nachricht von einem Freund. Er machte Hotelurlaub bei Cala Fornells. Also segelten wir wieder zurück in die Bucht von Cala Fornells. Am Abend holte Mathias unseren Freund Andreas und Frau Alste mit dem Dinghy am Strand ab. Die beiden sind in Kiel zu Hause und segeln eine Bestevaer. Mathias hat Andreas vor vielen, vielen Jahren am Bodensee beim Segeln kennengelernt. Da stand natürlich als erstes eine Bootsbesichtigung an. Nach einem gemeinsamen leckeren Essen in einer Fischtaverne verabredeten wir uns für den nächsten Tag zu einer kleinen Segeltour. Da Alste ebenfalls leidenschaftlich gerne segelt, konnten wir uns beim Segeln gemütlich zurück lehnen und den Beiden das Steuer überlassen. 

Ich schwimme mit den Beiden zurück zum Land, damit wir das Dinghy nicht auspacken müssen.

Die beiden Fotos hat Andreas von seinem Hotel aus gemacht.

Nach dem Abschied entschlossen wir uns trotz der lauten Musik vom Vorabend noch eine Nacht zu bleiben und erst am nächsten Morgen wieder nach Es Trend zu segeln. 

Hier in Es Trenc liegen wir nun schon wieder den dritten Tag. Es ist so schön hier. Fühlt es sich wie “Urlaub” an. Baden, lesen, essen, Seele baumeln lassen. Ich könnte zwei Wochen am Stück hier bleiben. 

Heute kommt Besuch. Paula besucht uns nochmal für ein paar Tage. So werden wir im nahen Hafen Sa Ràpida Diesel tanken und Paula dort aufnehmen. Anschließend geht es zurück in die traumhafte Ankerbucht von Es Trenc. Ganz bewusst genießen wir die letzten Tage im 29° warmen Wasser, denn bald schon machen wir uns auf den Weg zurück nach Lanzarote. 

Tagsüber erfreuen wir uns am Zikadenkonzert. Sie sitzen sehr gerne an Bord und zirpen.

Tägliche Dehnübungen nach Liebscher&Bracht helfen wenn es hier und da mal zwickt. 😜

Endlich wieder unterwegs

Autor Mathias, Fotos Sybille

Endlich war es am Donnerstag soweit. Eine besondere Zeit im RCNP dem königlichen Yachtclub in Palma ging zu Ende. Morgens wurde noch Frisches eingekauft und die letzten Arbeiten an der Technik abgeschlossen. Frei ohne konkrete Termine ließen wir nach dem Mittag RCNP hinter uns im Kielwasser. Ein leichter Wind schob uns in der Bucht von Palma voran. Am Horizont waren verschieden Gruppen von Segelbooten mit schwarzen Segeln zu sehen. Die COPA del REY wird Ende Juli hier stattfinden und warf ihre Schatten bereits voraus.

Unsere Absicht für diese erste Übernachtung auf dem Wasser war Ruhe haben, baden, blaues klares Wasser und etwas Platz zum Nachbarn. Nach einigem Abwägen fiel unsere Wahl für diesen ersten Schlag auf die weite Sandbucht Es Trenc im Südosten von Mallorca. So lagen 24 nm vor uns. Genau das Richtige für uns, wenig Welle, etwas Wind, Sonne und Wärme mit einem reizenden Ziel vor Augen. Zu zweit zogen wir unsere Bahn. Sybille auf der hohen Kante sitzend die Sonne und den Wind spürend. Mathias abwechselnd am Steuer, am Ipad oder neben Sybille sitzend, herunterkommened.

Am Abend fiel der Anker in eine helle Fläche Sand im azurblauen Wasser. Bei 8 Meter Tiefe wurden 50 m Kette gesteckt. Es folgte voller Freude der Sprung in diese riesige Badewanne mit so schönem warmem, salzigem und klarem Wasser. Danach duschen, trocknen an Deck, schauen was so alles um einen herum in der Bucht zu sehen ist. Ankommen im Urlaub auf dem Boot. Zum Sonnenuntergang gab es aus Sybilles Küche leckere Hühnchenschlegel mit Reis. Endlich mal wieder zu Hause essen. Nach sechs Wochen Gastro gibt das so ein Gefühl von daheim und selbstbestimmt.


Nun liegt der Anker schon den vierten Tag an der gleichen Stelle. Die Bucht ist die Selbe. Lediglich der Verkehr auf dem Wasser während des Tages wie auch ein Teil der Nebenlieger ändern sich.

Und was tun wir so vor Anker. Nichts. Einfach nichts. Okay fast nichts. Etwas telefonieren mit der Familie oder Freunden. Blogs und ein paar Mails durchschauen. Die Muskeln mit der Blackroll oder Yoga geschmeidig halten. Viel schwimmen und schlafen, auf und unter Deck, sowie essen und trinken, insbesondere viel Wasser. (Sybille:😜)

Für lesen ist etwas mehr Raum als in den Wochen davor. Uns beide spricht gerade das Buch EIOLO und IRNADA der Dialog von Gerhard Praher an. Gleich ob Fiktion oder nicht es ist für uns inspirierend.

So ganz im Jetzt bleiben wir nicht. Gedanken, wie nutzen wir die weitere Zeit bevor es Anfang August zurück auf die Kanaren gehen wird, gehen durch den Kopf. Ja Ekke und Maria sowie Gunther in Sardinien zu besuchen stand ganz oben auf der Liste. Der Wettercheck war ernüchternd. Es wurden 5 Tage Flaute für diese 330 nm vorausgesagt. Das hiese zwei Tage motoren und dabei wollten wir doch endlich wieder segeln. So wurde schweren Herzens das Wiedersehen abgesagt und wir bleiben heute nochmal hier.

So vergehen die ersten Tage vor Anker im azurblauen Wasser mit Sandstrand, Karibikfeeling in Europa. Weshalb das Gefühl karibisch genannt wird, ist bei längerem Nachdenken unklar. Dieses MEDgefühl der Wärme, sauberes klares Wasser, heller Sand, leckeres Essen und Trinken, Zirpenlauten, dem stetigen Wind gepaart mit Sicherheit und Sauberkeit ist auch richtig toll. Wir werden schauen wie es uns mit den anderen schönen Plätzen auf der Erde mit warmem Wasser, Strand und Wärme gehen wird. Vielleicht erkennen wir dann wie besonders und einzigartig Europa ist.

Sonnenaufgang heute 6:50 Uhr

Endlich mal das X- SUP ausgepackt…lang, lang ist’s her…und dann gehts baden

Neues aus der Bordküche:

Azukibohnen Frikadellen mit Guacamole, Aioli und frischem Blattsalat

Es ist soweit – es kann weiter gehen

Autor: Mathias

Heute ist es so weit. Alle involvierten Techniker gaben ihr Okay. Unsere PURE FUN ist wieder bereit für die weitere Reise. 

Nun der Reihe nach. Was für eine Woche war das. Auf den vorhergehenden Blogeintrag wurden uns spürbar die Daumen gedrückt. Das hat geholfen. Am Montag verzögerte sich dennoch die Fertigstellung. Das drückte spürbar auf unsere Stimmung. Wir wollten einfach wieder aufs Boot. Dennoch mussten die Arbeiten erst fertiggestellt werden. In enger Abstimmung mit  X Yachts in Dänemark und deren Lieferanten wurde die Position des Motor in der Höhe, im Winkel zur Welle wie auch dessen Abstand zur Welle verändert. 

Am Dienstag kamen morgens noch die letzten Werte für die Endmontage aus Dänemark. Wir verabschiedeten uns im BO-Hotel, mal wieder. Dieses Mal waren wir entschlossen und zuversichtlich tatsächlich wieder in unser Boot einziehen zu können. Die Einwasserung am Mittag wurde vorbereitet. Es gab beim Kran einen Termin kurz vor Feierabend.

Noch im Lift hängend wurde bei der obligatorischen Prüfung, ob das Boot dicht ist, ein Wassereintritt festgestellt. Es wurde im Motorraum eifrig geschraubt. Die Spannung stieg. Die anderen wollten heim und drückten. Es kam noch Wasser, jedoch konnte die Stelle lokalisiert werden. Es ging dennoch los. Die kurze Fahrt zum Liegeplatz erfolgte mit minimaler Geschwindigkeit und voller Anspannung. Mit der Werft vor Ort wurde bereits ein Slot für die mögliche Rückkehr vereinbart. Es ging gut. Das Leck wurde schnell geschlossen und es war Zeit für den vorgezogenen Feierabend. So war für uns Platz zum putzen, innen und außen. Der Liegeplatz war für uns ein Traum. Links die Kathedrale und vor uns wirklich große und unglaubliche schöne Segelboote.

Ruhe dafür hatten wir nur wenig. Beim Säubern des Decks zeigten sich überall Spritzer. Die gingen nicht weg,. In der Werft hatten wir vor zwei Wochen den Rumpf aussen polieren lassen und jetzt fühlte sich der Sühlrand wie feines Schleifpapier an. Auf allen Fenstern waren feine blaue Tupfer. Ich ware den Tränen nah. 

Am Mittwoch stand die Fertigstellung der Arbeiten am Motor an. Die zogen sich. Nach einem Test am Liegeplatz zeigten sich noch Aufgaben. Während dessen bat  ich die Werft vor Ort um Hilfe beim Umgang mit den blauen Punkten. Die schickten jemand um sich die Situation anzuschauen. Kurz darauf kam ein “Putztrupp“ und fing an zu reinigen. Die erste Testfahrt für den Motor wurde auf Donnerstag verschoben. Am Nachmittag hieß es, Mathias schau mal wie heiß die Lichtmaschine für die Servicebatterien wird. Die muss raus und geprüft werden – auch das noch. Also wurde die ausgebaut und mit in die Werkstatt genommen. Die Testfahrt für den Folgetag stand fest, mit oder ohne Lichtmaschine. Es war für den Folgetag mit Jesper Bank, himself, hoher Besuch angesagt. Abends kam von David, der hier alles koordinierte, die Zeitschiene für den nächsten Tag. Sobald es etwas schattiger wurde, bereiteten wir beide bis zur Dunkelheit noch Segel vor. Zu müde um selbst zu kochen, ging es noch im Clubhaus des RCNP zum Essen, lecker. 

Für Donnerstag war das Programm besonders. Um 7 Uhr kam nochmals der Putztrupp für aussen. Um 8:15 Uhr kamen drei um das Großsegel neu anzuschlagen.

Um 8:45 Uhr kam Sascha und es ging am Motor weiter.

Sascha…unser Motor Ingenieur

Um 10 Uhr war Jesper Bank an Bord. Im Hafen wurde zusammen mit David Green das Setting überprüft. Dann kam um 10:30 Uhr noch der Toprigger Rodrigo Sanz dazu. Zwei Stunden waren auf dem Wasser angesetzt und wurden intensiv genutzt. Wir hatten viel Spaß, bekamen wertvollen Input und sahen auch, dass wir beide doch viel fürs Cruising richtig und gut machen. Wir hatten kaum Zeit für Bilder oder zum Steuern.

Zum Teil musste Sascha, der für den parallel stattfindenden Testlauf des Motors verantwortlich war, ans Steuer. Es war übrigens sein erster Segeltag und für uns beide ein besonderes Erlebnis in der Bucht von Palma. Kaum zurück im Hafen ging es gleich weiter. Irgendwann war ein kurzer Mittagsschlaf notwendig. Einkaufen, Mails und Anrufe waren noch zu erledigen und Abends kamen noch Freude aus Stuttgart zu Besuch.

Ein voller, intensiver, freudvoller Tag ging zu Ende. 

Freitag, also heute, war noch mehr putzen angesagt. Außen wurde nochmals das Deck von den verbliebenen Farbresten gereinigt. Für Innen hat X Yachts jemand organisiert um nach Abschluss der Arbeiten am Motor wieder alles in Ordnung zu bringen. Vielen Dank an Victoria. Deine Hilfe hat sehr gut getan.  Der Generator konnte wieder eingebaut werden und die Arbeiten waren somit abgeschlossen. Und wir putzten, organisierten und sortierten währenddessen um. 

Heute Nachmittag bekamen wir die Freigabe von X Yachts und so ist auch dieser Fall nach fünf Wochen erledigt. Die undichte Deep Sea Seal war das Teil, an dem das Problem offensichtlich wurde. Zusätzlich zu der Stopfdichtung hatte Welle und ein Bauteil von Aquadrive einen Schaden. Gelöst wurde es mit dem Austausch dieser Bauteile und der Motorfüssen sowie einer veränderten Position des Motor. 

So sehr dieser Schaden unsere Pläne komplett durcheinander brachte, sind wir heute sehr froh dass dieser in der Hochsaison so zügig abgearbeitet wurde. Es wurde an verschiedenen Stellen sehr intensiv für dieses positive Ergebnis gearbeitet. Wir wissen inzwischen wie häufig es bei allen Werften Schäden in den ersten Monaten gibt. Sehr unterschiedlich ist, wie damit umgegangen wird. Wir wissen, dass wir in richtig guten Händen sind. Besonders bedanken wir uns hier bei Nils Jensen im XY Aftersale in Dänemark und bei David Green, der X-Yachts in Spanien vertritt. 

Für alle Nichtsegler, Jesper Bank ist mit zahlreichen WM-Titel mit unterschiedlichsten Booten wie auch zwei olympischen Goldmedaillen einer der erfolgreichsten dänischen Profi-Segler überhaupt. Er vertritt hier in Palma Elvstrom. Beim Auskranen in Palma sah er uns, unser Boot und die Elvstrom Segeln und stellte sich mir vor und fragte uns nach unserer Zufriedenheit. Alle Blogleser kennen dazu vielleicht schon das eine oder andere Erlebnis von uns mit den Segeln. Die Reklamationen, die es gab, hatten wir einvernehmlich mit Elvstrom im Februar geklärt. So war nichts mehr offen. Dennoch sprachen wir mit ihm über unsere Erlebnisse. 

Für uns ist mit der X 5.6 viel Neues in unser Leben gekommen. Da fehlten uns öfters Erfahrungen auf die wir zurückgreifen konnten. Unser beider Wunsch war schnell klar, wenn irgendwie möglich mit Jesper mal zu segeln und von ihm das Setting hier an Bord nochmals durch seinen kritischen Blick prüfen zu lassen. Dieser Wunsch wurde am Donnerstag Realität. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich bei Jesper wie auch Kraen, David und Rodrigo von X Yachts die sich dafür eingesetzt haben. Wir sehen diesen Segeltag als Geschenk und besonderen Service beider Dänischen Premiummarken an. 

Wir beide sind froh, dass es jetzt wieder weiter gehen kann. Endlich wieder segeln, baden, dösen und mal Urlaub haben.

Palma: unserer Pure Fun geht es wieder besser

Es geht uns und unserer PURE FUN wieder besser. Für die verschiedenen Nachfragen wie auch Anteilnahme danken wir. Sie steht noch auf dem Trockenen auf dem Werftgelände des Real Club Nautico in Palma und wir schlafen in wechselnden Hotels. Jetzt wird es wieder anders. Jetzt am Dienstag wird unser Zuhause vier Wochen an Land gewesen sein. In der Zeit waren wir, anstatt zwischen Mallorca, Sardinien und der Provence in ruhigen Buchten, oder ausgedehnt segeln, in Palma. Dort wohnten wir in Hotels…unser Boot war nicht bewohnbar. 🥲

Ein kurzer Blick zurück:

Am 6.6. kam unsere Lady mit einem dünnen Wasserstrahl am Deep Sea Seal / Stopfdichtung in Palma aus dem Wasser.

Ein sonniger Tag voller Überraschungen. Morgens flog Paula zurück nach Stuttgart. Mittags wurde gekrant. Es sollte ja nur die Welle mit dem Propeller etwas nach hinten geschoben werden und die Stopfdichtung ausgetauscht werden. Abends schliefen wir im Hotel. 

Alles war von X-Yachts in Dänemark und der Werftvertretung in Palma koordiniert und vorbereitet. Eine neue Keramikgummidichtung kam am Tag davor aus Dänemark. Die Werft AUDAX sagte trotz Hochsaison und Vollauslastung Kapazitäten zu. Die Lebensmittel blieben im Kühlschrank. Es wurde ein Hotel in Sichtweite des Hafens gebucht. Für die eine Nacht im Hotel wurde nur das Nötigste eingepackt. 

Jedoch kam es anders. Die Welle lies sich nicht wie erwartet nach hinten schieben. Das brachte den Zeitplan ins rutschen. Die Kapazität der Werft für die Arbeit war nach einem Tag erschöpft. Plan B war, dass die Arbeiten von der Werftvertretung fortgesetzt werden. Gesagt getan. Auch die Kapazität und das Detailwissen waren schon bald ausgereizt. Nach einer Wochen wurde Plan C konkreter. Über Unterstützung aus Dänemark wurde gesprochen. Jedoch war der Fachmann für Motor und Antrieb, der auch unser Boot kennt noch im Urlaub, in Spanien jedoch nicht auf Mallorca. Plan D war, von einen ausgebuchten Yanmar Spezialisten vor Ort kurzfristig Kapazität zu bekommen. 

Wie ich schon sagte…es ist Hochsaison bei den Werften und allen Maritimen Dienstleistern. Das sieht so aus. Wenn wir mit einer deutschen Mobilnummer einen Service anrufen, dann nimmt keiner ab. Wenn jemand mit der spanischen Nummer anruft, wird vielleicht abgenommen und wieder aufgelegt. Ruft jemand mit einer bekannten spanischen Nummer als Kunde an, bekommt der eine Antwort und vielleicht in zwei oder drei Wochen einen Termin. Nur wir wünschten uns eine schnellere Hilfe. So manches Stoßgebet wurde gesprochen, um himmlische Hilfe und Wunder gebeten. 

Hier hat sich unsere Entscheidung, den Weg nach Palma zu wagen bewährt. X-Yacht hat hier vor Ort mit David von X-Yacht Spanien jemanden mit einem tollen leistungsfähigen Netzwerk. Für uns als gestrandete Boatspeople mit einem neuen Boot aus Dänemark wurden die Prioritäten soweit es möglich war verschoben. Das sahen wir. Das schätzten wir sehr. Das mildert unsere Stimmung spürbar ab. 

Am Ende des Plan B lag die Welle ausgebaut neben dem Boot und der Motorraum war von Salzresten oberflächlich gereinigt. Jedoch zeigten sich an der Welle Riefen, deren Ursache unklar waren und die Quelle der kleinen Teilchen die sich beim Auspumpen der Motorbilge zeigten waren unbekannt. David von X-Yachts Spanien konnte Udo von Marine Engineering Palma für unser Projekt gewinnen. So konnte Plan D schneller als Plan C realisiert werden und wurde somit um 5 Tage beschleunigt.

Die Werft entschied auf Nummer sicher zu gehen und uns möglichst bald wieder mit gutem Gefühl weiter segeln zu lassen. Es wurde sehr gründlich gearbeitet. Teile dokumentiert, ausgebaut, überprüft, gesäubert, lackiert oder getauscht. Alles erfolgte in enger Abstimmung mit den Fachleuten in Dänemark. 

Vor Sascha, der für Marine Engineering arbeitet, haben wir hohen Respekt. Tagelang hat er mit guter Laune, auf dem Motor liegend schweissgebadet bei über dreißig Grad Lufttemperatur selbst noch am Samstag für unser Weiterkommen gearbeitet. Es war körperlich so anstrengend. 

Uns bot es die Möglichkeit den Propeller, die Welle, die Komponenten des Aquadrive, das Schwungrad oder auch den Startermotor in den Händen zu halten. So lernten wir mit den technischen Herausforderungen mehr Details dieses komplexen Schiffes kennen und haben andererseits die Möglichkeit ausgiebig unterschiedliche Hotelbetten in und um Palma zu testen. 😂 Im BO-Hotel mit dem leckeren Restaurant RITZI in der Altstadt oder im Can CIRERA neben der Kathedrale werden wir als Teil der Familie bei unseren wiederholten Check-In‘s begrüßt und umsorgt. Hallo Sybille, Hallo Mathias….jeder vom Personal kennt uns inzwischen und spricht uns mit Namen an. So entstand auch durch diesen ungeplanten Aufenthalt wieder ein ganz besonderer Blick auf eine touristische Metropole am Wasser.

( Sybille: als ich nach 5 Tagen aus Stuttgart zurück ins Can Cirera kam stand im Salon vor unserem Zimmer mein Geburtstagsblumenstrauss 💐auf dem Tisch, obwohl Mathias zwischendurch wieder im BO Hotel übernachtet hatte….das hat mich sehr gerührt….auch wenn er schon sehr verblüht war. So viele herzliche Menschen kamen in unser Leben durch diesen ungeplanten Aufenthalt…wir werden sie nie vergessen. So hat alles immer zwei Seiten….und wir sind dankbar dafür, dass wir nicht nur das unangenehme, sondern stehts auch das angenehme wahrgenommen haben 🥰😇)

Nun drückt uns die Daumen, dass morgen alles passt und dann der Testlauf das gewünschte Ergebnis zeigt. Hiernach wird auch klarer sein welche Verkettung zu dem Schaden an der Stopfdichtung geführt hat.