Heute um 13:00, am 19.11.23 geht es los…

Jetzt geht es los. Es ist so spannend. Die acht Tage seit unserer Ankunft hier in Las Palmas waren intensiv. Wir lebten im Hafen. Kamen nur für Einkäufe in die Stadt. Die Vorstartphase hatte einen ganz eigenen Rhythmus. Zwischen 8 und 9 Uhr frühstücken, Arbeiten am Boot, organisieren, Mail abarbeiten, Kaffee mit Segelfreunde, überlegen was ist zu kaufen und wie bekommt man all das unter, Seminare des Worldcrusing Club der diese Atlantik Rallye for Cruiser, kurz ARC 2023, organisiert, besuchen, hier und da ein kurzer Austausch mit anderen Segler am Steg oder in Shops. Jeder an Bord fasste an und erledigte seine Aufgaben, gegen 18 Uhr gab es ein gemeinsames Bier an Deck um dann um 19 Uhr ging es in wechselnder Crewkleidung zum Sundowner des ARCs. Hier gilt unser Dank X-Yachts wie auch der Peter Frisch GmbH für aktuelle Shirts Teilen aus der MUSTO Kollektion. 

Überall traf man die Yellow Shirts, die fleißigen, hilfsbereiten wie auch bestens gelaunten Mitarbeiter des Worldcrusing Clubs. Über die Woche wuchs hier in der Marina das Gefühl Teil einer großen Gemeinschaft zu sein. Wir alle haben das Ziel am Sonntag 19.11.2023 das Boot fit, die Vorräte aufgefüllt, die Vorbereitungen abgeschlossen mit eingespielter Crew unter Segel in die Karibik zu starten. 

Heute ist es so weit. Wir haben die Zeit genutzt. Die Pure Fun ist beladen, wir haben Notmanöver geübt, Abläufe verbessert, das Rigg für diese lange Reise optimiert und alles ist gecheckt. Der Veranstalter hat uns freie Fahrt erteilt. Wir sind bereit. Die Freude steigt. Die Anspannung der letzten Tage weicht. Es ist die Erinnerung an Geburtstag und Weihnachten als Kind die jetzt sich den Raum nimmt. Es ist so aufregend. Ja wir sind fit für diese Reise, für diese 13 bis 15 Tage auf Wasser. Nur wir, jeder für sich und doch zusammen. 

Für heute 13 Uhr ist der Start der Atlantik Rallye for Cruiser 2023 angesetzt. In vier Stunde wird es so weit sein. Zusammen mit weiteren 120 Booten werden wir zur gleichen Zeit unter Segel über die Startline vor Las Palmas segeln. 80 weitere Boote sind in den drei weiteren Regattagruppen dann schon etwas vor uns gestartet. 

 Die Rodnay Bay auf St. Lucia ist das gemeinsame Ziel. 2.900 nm liegen vor uns bis wir in der Karibik ankommen werden. Einfach nur Wasser wird unsere Umgebung sein. Es ist Zeit zum segeln, zum sonnen, zum Sternschnuppen zählen, zum Träumen von Tunas an der Angelschnur, von Delfinen die bei Nacht die in leuchtendem Plankton um das Boot schwimmen, zum lesen, Wellen beobachten und einfach demütig ein Teil dieser herrlichen Welt zu sein. All ist eins und wir sind ein Teil davon zu spüren wird ganz ohne die alltägliche Ablenkung viel spürbarer sein. 

Leichte östliche Winde sind angesagt. Eine Route, die südlich der direkten Linie liegt, ist die Wahl. Entscheiden für die Route wie auch die Segelwahl wird sein wie sich das Wetter tatsächlich auf den Wasser zeigen wird. 

Unsere Position auf dem Atlantik wie auch in Relation zu den weiteren Schiffen kann live verfolgt werden. Es gibt die APP YB RACES im Appstore. Dort ist die „Atlantik Rallye for Cruiser 2023“ unsere Regatta oder über diese Internetseite des Worldcrusing Club gibt es diesen Link https://www.worldcruising.com/arc/eventfleetviewer.aspx und auch hier ist die ARC 2023 die richtige Auswahl. Unterwegs werden wir uns hier im Blog über Iridium zu Wort melden. Bilder wird es erst wieder in der Karibik geben. 

Viele Grüße

Mathias Wolfgang Keim

Abschiedsparty ARC

Frühstück auf der Pure Fun. Das frische Brot wurde uns von Maren von der NICA gebracht. Die Crew der NICA seht ihr oben, das war eine tolle Überraschung.

Crew in blau

Matt aus Sydney, ein neuer Freund…..😀

Letzter Hafentag Abend….

Lanzarote – Gran Canaria

heute am 11.11.2023 geht es von Lanzarote nach Gran Canaria. gestern Abend gab es noch eine letzte grandiose Pizza im 7Sensi “La Pizza Napoletana. Unser lieblings Lokal in der Marina Rubicon.

Da wir noch tanken wollten musste wir warten bis die Tankstelle öffnet. Also sind wir um 7:30 Uhr an der Tankstelle. Tanken noch mal voll, da wir vermuten, dass es in Gran Canaria schwierig werden wird, da ca. 200 Boote vor der Atlantik Überquerung voll tanken möchten.

Aber auch hier kann es dauern. Es ist nun 9:00 Uhr und wir stehen immer noch hier. Denn der Mariniert hatte die Anweisung uns nicht gehen zu lassen, da die Rechnung der Werft von gestern noch offen ist.Mit dem Chef der Werft war vereinbart, dass wir gehen dürfen und den betrag überweisen, sobald die korrekte Rechnung steht. da manches X-Yacht und teile davon wir selbst bezahlen müssen, benötigen wir eine gesplittete Rechnung.

Nun ist 9:00 Uhr und wir können nun sogar noch unseren Strom Adapter abgeben. Es war vereinbart, dass das Pfand dafür beim Mariniert für uns hinterlegt wird……🥹Hätte ja auch klappen können.

Nun, ich höre, der Motor läuft wieder und es geht endlich los.

Drückt uns die Daumen, dass wir gut voran kommen. Wir wollen den Parasailor nutzen heute.

Euch einen schönen Samstag.

Zurück auf der Pure Fun

Seit einer Woche sind wir nun wieder an Bord. Wir hatten eine tolle Zeit zu Hause. Trafen uns mit Familie, Freunden und engagierten Bloglesern.

Die Pure Fun war währenddessen vor Ort in fürsorglichen Händen von Scott, Manuell und Augusto mit seinem Team.

Die erste Woche verging wie im Flug. Das Wetter auf Lanzarote erinnert an April-Wetter in Deutschland, Sonne, Wind und Regen. Wobei es wärmer ist…ca. 25 C und der Regen dauert ca. 2-5 Minuten. 🤣


Wir arbeiten unsere todo Listen ab. Mathias die technische Themen, ich kümmere mich um den Proviant. Dazu habe ich letzte Woche ein tolles online Seminar mit http://www.blauwasser.de gemacht. Das war wirklich sehr hilfreich. Einkochen, Einsalzen, Einlegen….wurde alles gezeigt und erklärt. So bin ich am nächsten Tag losgezogen und habe mir doch noch einen Dampfdrucktopf gekauft. Darin kann man vorgekochtes in Weck-Gläsern einkochen, was die Haltbarkeit auf Monate verlängert, die Garzeit verringert sich um mehr als die Hälfte und es spart Gas.

Gestern habe ich dann Proviant Inventur gemacht. Unglaublich, was da alles zu Tage kam. Bohnen aus Southampton, Kirschen aus Scheveningen, Roggenmehl von der Isle of Wight oder Rehgoulasch aus Göppingen. Wir haben gut vorgebunkert.


Nun ist alles dokumentiert und…..sinnvoll für die Atlantiküberquerung umgeräumt. Unterwegs schlafen wir gerne im Salon auf dem abgesenkten Tisch und kommen sehr schlecht an die Vorräte unter der Sitzbank. Also wurde umgeräumt und nun lagern wir dort anstatt Spaghetti Wein. Wein gibt es unterwegs auf See keinen. Ist wahrscheinlich auch gut, wenn der “unerreichbar”verstaut ist, nicht dass doch noch jemand auf die Idee kommt zum Sonnenuntergang ein Fläschen zu öffnen. 😜🍷

Das Keramik und Porzellan Geschirr wurde auch verpackt und verräumt, so können wir diesen Platz im Küchenschrank für Lebensmittel nutzen.

Vor zwei Tagen waren wir hier in der Marina Rubicon auf einem deutschen, grünen Katamaran zum Apero eingeladen. Dort kamen 22 Mitglieder des Verein Trans Ocean (TO) zusammen. Das ist eine nette weltweite Community. Es gibt unzählige WhatsApp Gruppen, zu allen Themen über den TO. An dem Abend haben wir viele weitere nette deutsche Segler kennengelernt. Und auf dem Katamaran mit 17 Meter länge und 8 Meter breite hatten 20-25 Personen locker Platz. Perfekt zum Party feiern. Wie sich im Laufe des Abends herausstellte werden die Gastgeber Maren und Gom mit ihrem Katamaran NICA auch wie wir die World ARC 2024 mitsegeln. Das ist sehr schön und wir freuen uns sehr darauf.

Letztes Wochenende hatten wir nochmal ein Auto gemietet und konnten so am Sonntag zu unserem geliebten Bauernmarkt nach Tinajo fahren. Es gab so viel leckeres von den umliegenden Feldern.

Obst, Gemüse und Wein. Rechts Kaktusfrüchte. Die gelben waren sehr lecker.


Wein beim Weingut El Grifo nachkaufen, Arroz Negro in El Golfo im Mar Azul essen, eins unserer Lieblingshäuser von Cesar Manrique in Tahiche anschauen.


Am Samstag Abend hatten wir dann wieder sehr viel Spass im englischen Pub Flagstaff mit Livemusik. Es war wieder unser Lieblings Gitarrist da. Er spielt so genial. Absolut emotionsloser Mann ca. 60 Jahre alt, spielt einen Song nach dem anderen, ohne eine Miene zu verziehen und die Gäste sind am singen und tanzen und haben Spaß. Sehr empfehlenswert. Auf dem Foto hat der Wirt ein paar Lieder gesungen. Vor allem die David Bowie Songs klangen toll. Die englischen Gäste, oft unscheinbar, feiern bei Bier, Wein und Gesang das Sein mit viel Spaß und Engagement.

Samstag Abend im FLAGSTAFF, Marina Rubicon

Blitzbesuch von Paula

Zwischen Gran Canaria und Santorini konnte Paula noch 5 Tage auf der Pure Fun rein schieben. Da war der Papa glücklich. Die Stiefmama natürlich auch.😉🥰

Nach erfolgreichem Bachelor Abschluss hat man ausgiebigen Urlaub redlich verdient. 🤣

Da wir in Es Trend vor Anker lagen fuhr Paula mit dem Taxi nach Sa Ràpida. Wir tankten Diesel und Wasser an der Fuel Station dort im Hafen und nahmen Paula dort auf. Anschließend ging es zurück in die Ankerbucht von Es Trenc. Nochmal 29C° warmes sauberes Wasser genießen.

Am nächsten Tag machte Paula mit Mathias das Dinghy klar, denn Paula wollte zum Strand um Freunde aus Stuttgart zu treffen. Am Nachmittag kamen dann alle vier zu uns an Bord. Die Freunde wollten gerne die Pure Fun anschauen und den Strand aus einer anderen Perspektive wahrnehmen. Uns hat die Abwechslung sehr gut gefallen….nach soviel Zweisamkeit sind junge Menschen an Bord eine wohltuende Abwechslung.

Am Mittwoch kam der Wind aus Süd-West und der Schwell in der Bucht nahm zu. So zogen wir weiter und genossen herrliche Segelstunden Richtung Palma.

Paula unsere Steuerfrau.

Ich wäre gerne nochmal nach Cala Fornells gegangen, doch laut Navily App war dort auch zu viel Schwell. So landeten wir westlich von Palma in einer kleinen zu Beginn sehr vollen, dafür wunderschönen Bucht. Cala Portals Vells.

Gelber ausgewaschener Sandstein umgab die Bucht. Wieder ein ganz neues Bild von Mallorca. Zu Beginn sehr überfüllt, leert sich die Bucht allmählich. Durch die Nähe zu Palma gehen hier viele Boote nachts zurück in den Hafen zu ihrem Liegeplatz. So blieben am Ende nur ca. 5 Boote übrig. Wie angekündigt änderte sich der Wind über Nacht auf Nord-Ost. So lagen wir morgens mit dem Heck 1-2 Meter im Badebereich. Da die Bucht nach Osten offen war. Darum beschlossen wir weiter zu gehen. Wir hatten ca. 22 Knoten Wind aus Nord-Ost. Mathias hatte Lust zurück nach es Trend zu segeln. Wir Mädels weniger. So segelten wir unentschlossen ein wenig umher und schauten bei der Copa del Rey Regatta zu. Sahen dann auch ein Boot mit gebrochenem Mast, das aufgeben musste.

Uns erging es besser…wir verloren nur eine Segellatte von unserer Genua.

Da wir Damen keine Lust auf viele Stunden segeln hatten, fragte ich in der Marina Pantalán del Mediterráneo ( dieses mal klappte das Funken schon viel besser 🤣) ob wir schon einen Tag früher kommen dürfen. Sie hatten Platz. Somit waren wir am Nachmittag im Hafen und konnten mit dem Einkauf für die Fahrt nach Lanzarote und der Organisation einer Laundry beginnen.

Am Abend spazierten wir in die Altstadt um mit Paula zum Abschied im Ritz bei Bruno zu Abend zu essen. Es war lecker wie immer.

Am Freitag Nachmittag traf Clemens ein. Er wird ein Teil der Lanzarote Crew sein. Er kam vor ein paar Wochen mal an unserem Boot vorbei, brachte einen Lebenslauf und fragte ob wir Hilfe an Bord bräuchten. Er hätte bis Oktober Zeit. Zu diesem Zeitpunkt benötigten wir keine Unterstützung, fanden ihn sympathisch und so bewarten wir seinen Lebenslauf auf. Man weiß ja nie…

Als klar war, dass ich nach Hause muss, fragt Mathias bei ihm an. Er hatte Zeit.

Seine erste Aufgabe an Bord kam beinahe einer Mutprobe gleich. Rauf in den Mast…um das Genua Fall einzufädeln. Es war sein erstes mal aber er wollte es versuchen. Er hat es sehr gut gemeistert. Auf diesem Wege nochmal herzlichen Dank an dich Clemens. Für mich wäre das ein Alptraum und Mathias ist auch dankbar, wenn es nicht immer an ihm hängen bleibt.

Wie es dazu kam, dass die Leine neu eingefädelt werden musste….Da die verlorene Segellatte wieder eingeschoben werden musste, war es nötig die Genua abzuschlagen. Jesper Bank brachte Mathias die neue Segellatte am Vormittag vorbei. Da es eigentlich nicht vor kommen sollte, dass eine Segellatte heraus fällt wurden nun die Enden zugenäht.

Um die Genua abzuschlagen muss die Schlaufe am Ende des Genuafalls mit der Schlaufe einer Hilfsleine verbunden werden. Mathias verband die Leinen mit einem Bensel und 2 Palstegen ( Knoten). Ich hatte die Sorge dass die Knoten Knubbel nicht durch die engen Löcher im Mast gehen und hängen bleiben. Deshalb schlug ich vor die Leinen mit Takelgarn zu verbinden, sowie ich es bei Justin und Pia gesehen hatte. So hat es beim letzten Mal prima geklappt. Ich nahm das weiße Takelgarn, das bei den Nadeln dabei war. Das war ein Fehler! (Justin und Pia verwendeten beim letzten mal das pink Farbene.)

Denn beim Setzten der Genua hörten wir ein zischendes Geräusch….dann viel das Fall aufs Deck und die Genua kam ebenso wieder runter….da wusste ich was passiert war. Mathias schaute mir tief in die Augen…..und zog die Stirn in Falten…..Meine Nähkünste haben nicht gehalten.😭 Dann fragte Mathias David von X-Yacht Spanien, wie denn die Fachleute dieses Problem lösen. Sie verbinden die Enden des Falls und der Hilfsleine mit einer dünnen Dyneema Leine und verkleben die Enden mit Klebeband. 👍😎

Das hat dann geklappt. Wir beschwerten das Ende des Falls mit einer Schraubenmutter, so fädelte Clemens das Fall ganz oben im Mast wieder ein. Mathias schaute unten am Mast nach der Leine. Als er sie sah, holte er sie mit einem verbogenen Kleiderbügel aus dem engen Schlitz im Mast nach draußen. Juhu, das klappte. Schon immer wieder interessant, dass solche Zusatzarbeiten meist dann kommen, wenn einem auch sonst nicht langweilig wäre. 😆

Um 21:00 Uhr kamen dann noch Evelyn und Mona vom Flughafen. Evelyn war bei der Biskaya Crew schon dabei und Mona ist eine Freundin von Ihr. Bei der letzten Anfrage bekam Mona keinen Urlaub. Dieses Mal hat es ganz kurzfristig geklappt. Auf diesem Wege vielen herzlichen Dank an die Vorgesetzten und Kollegen von Evelyn und Mona, dass sie ermöglicht haben, dass die Beiden Teil der Lanzarote Crew sein können. 🙏

Ich, Sybille werde aus privaten Gründen am Samstag mit Paula nach Stuttgart fliegen und nicht dabei sein können.

Am ersten Abend genossen wir gemeinsam ein leckeres Abendessen an Bord und am nächsten Vormittag ging die Crew noch in die Markthalle um Obst und Gemüse zu kaufen während ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Weg zum Flughafen machte.

Mona, Evelyn und Clemens

Es ist soweit – es kann weiter gehen

Autor: Mathias

Heute ist es so weit. Alle involvierten Techniker gaben ihr Okay. Unsere PURE FUN ist wieder bereit für die weitere Reise. 

Nun der Reihe nach. Was für eine Woche war das. Auf den vorhergehenden Blogeintrag wurden uns spürbar die Daumen gedrückt. Das hat geholfen. Am Montag verzögerte sich dennoch die Fertigstellung. Das drückte spürbar auf unsere Stimmung. Wir wollten einfach wieder aufs Boot. Dennoch mussten die Arbeiten erst fertiggestellt werden. In enger Abstimmung mit  X Yachts in Dänemark und deren Lieferanten wurde die Position des Motor in der Höhe, im Winkel zur Welle wie auch dessen Abstand zur Welle verändert. 

Am Dienstag kamen morgens noch die letzten Werte für die Endmontage aus Dänemark. Wir verabschiedeten uns im BO-Hotel, mal wieder. Dieses Mal waren wir entschlossen und zuversichtlich tatsächlich wieder in unser Boot einziehen zu können. Die Einwasserung am Mittag wurde vorbereitet. Es gab beim Kran einen Termin kurz vor Feierabend.

Noch im Lift hängend wurde bei der obligatorischen Prüfung, ob das Boot dicht ist, ein Wassereintritt festgestellt. Es wurde im Motorraum eifrig geschraubt. Die Spannung stieg. Die anderen wollten heim und drückten. Es kam noch Wasser, jedoch konnte die Stelle lokalisiert werden. Es ging dennoch los. Die kurze Fahrt zum Liegeplatz erfolgte mit minimaler Geschwindigkeit und voller Anspannung. Mit der Werft vor Ort wurde bereits ein Slot für die mögliche Rückkehr vereinbart. Es ging gut. Das Leck wurde schnell geschlossen und es war Zeit für den vorgezogenen Feierabend. So war für uns Platz zum putzen, innen und außen. Der Liegeplatz war für uns ein Traum. Links die Kathedrale und vor uns wirklich große und unglaubliche schöne Segelboote.

Ruhe dafür hatten wir nur wenig. Beim Säubern des Decks zeigten sich überall Spritzer. Die gingen nicht weg,. In der Werft hatten wir vor zwei Wochen den Rumpf aussen polieren lassen und jetzt fühlte sich der Sühlrand wie feines Schleifpapier an. Auf allen Fenstern waren feine blaue Tupfer. Ich ware den Tränen nah. 

Am Mittwoch stand die Fertigstellung der Arbeiten am Motor an. Die zogen sich. Nach einem Test am Liegeplatz zeigten sich noch Aufgaben. Während dessen bat  ich die Werft vor Ort um Hilfe beim Umgang mit den blauen Punkten. Die schickten jemand um sich die Situation anzuschauen. Kurz darauf kam ein “Putztrupp“ und fing an zu reinigen. Die erste Testfahrt für den Motor wurde auf Donnerstag verschoben. Am Nachmittag hieß es, Mathias schau mal wie heiß die Lichtmaschine für die Servicebatterien wird. Die muss raus und geprüft werden – auch das noch. Also wurde die ausgebaut und mit in die Werkstatt genommen. Die Testfahrt für den Folgetag stand fest, mit oder ohne Lichtmaschine. Es war für den Folgetag mit Jesper Bank, himself, hoher Besuch angesagt. Abends kam von David, der hier alles koordinierte, die Zeitschiene für den nächsten Tag. Sobald es etwas schattiger wurde, bereiteten wir beide bis zur Dunkelheit noch Segel vor. Zu müde um selbst zu kochen, ging es noch im Clubhaus des RCNP zum Essen, lecker. 

Für Donnerstag war das Programm besonders. Um 7 Uhr kam nochmals der Putztrupp für aussen. Um 8:15 Uhr kamen drei um das Großsegel neu anzuschlagen.

Um 8:45 Uhr kam Sascha und es ging am Motor weiter.

Sascha…unser Motor Ingenieur

Um 10 Uhr war Jesper Bank an Bord. Im Hafen wurde zusammen mit David Green das Setting überprüft. Dann kam um 10:30 Uhr noch der Toprigger Rodrigo Sanz dazu. Zwei Stunden waren auf dem Wasser angesetzt und wurden intensiv genutzt. Wir hatten viel Spaß, bekamen wertvollen Input und sahen auch, dass wir beide doch viel fürs Cruising richtig und gut machen. Wir hatten kaum Zeit für Bilder oder zum Steuern.

Zum Teil musste Sascha, der für den parallel stattfindenden Testlauf des Motors verantwortlich war, ans Steuer. Es war übrigens sein erster Segeltag und für uns beide ein besonderes Erlebnis in der Bucht von Palma. Kaum zurück im Hafen ging es gleich weiter. Irgendwann war ein kurzer Mittagsschlaf notwendig. Einkaufen, Mails und Anrufe waren noch zu erledigen und Abends kamen noch Freude aus Stuttgart zu Besuch.

Ein voller, intensiver, freudvoller Tag ging zu Ende. 

Freitag, also heute, war noch mehr putzen angesagt. Außen wurde nochmals das Deck von den verbliebenen Farbresten gereinigt. Für Innen hat X Yachts jemand organisiert um nach Abschluss der Arbeiten am Motor wieder alles in Ordnung zu bringen. Vielen Dank an Victoria. Deine Hilfe hat sehr gut getan.  Der Generator konnte wieder eingebaut werden und die Arbeiten waren somit abgeschlossen. Und wir putzten, organisierten und sortierten währenddessen um. 

Heute Nachmittag bekamen wir die Freigabe von X Yachts und so ist auch dieser Fall nach fünf Wochen erledigt. Die undichte Deep Sea Seal war das Teil, an dem das Problem offensichtlich wurde. Zusätzlich zu der Stopfdichtung hatte Welle und ein Bauteil von Aquadrive einen Schaden. Gelöst wurde es mit dem Austausch dieser Bauteile und der Motorfüssen sowie einer veränderten Position des Motor. 

So sehr dieser Schaden unsere Pläne komplett durcheinander brachte, sind wir heute sehr froh dass dieser in der Hochsaison so zügig abgearbeitet wurde. Es wurde an verschiedenen Stellen sehr intensiv für dieses positive Ergebnis gearbeitet. Wir wissen inzwischen wie häufig es bei allen Werften Schäden in den ersten Monaten gibt. Sehr unterschiedlich ist, wie damit umgegangen wird. Wir wissen, dass wir in richtig guten Händen sind. Besonders bedanken wir uns hier bei Nils Jensen im XY Aftersale in Dänemark und bei David Green, der X-Yachts in Spanien vertritt. 

Für alle Nichtsegler, Jesper Bank ist mit zahlreichen WM-Titel mit unterschiedlichsten Booten wie auch zwei olympischen Goldmedaillen einer der erfolgreichsten dänischen Profi-Segler überhaupt. Er vertritt hier in Palma Elvstrom. Beim Auskranen in Palma sah er uns, unser Boot und die Elvstrom Segeln und stellte sich mir vor und fragte uns nach unserer Zufriedenheit. Alle Blogleser kennen dazu vielleicht schon das eine oder andere Erlebnis von uns mit den Segeln. Die Reklamationen, die es gab, hatten wir einvernehmlich mit Elvstrom im Februar geklärt. So war nichts mehr offen. Dennoch sprachen wir mit ihm über unsere Erlebnisse. 

Für uns ist mit der X 5.6 viel Neues in unser Leben gekommen. Da fehlten uns öfters Erfahrungen auf die wir zurückgreifen konnten. Unser beider Wunsch war schnell klar, wenn irgendwie möglich mit Jesper mal zu segeln und von ihm das Setting hier an Bord nochmals durch seinen kritischen Blick prüfen zu lassen. Dieser Wunsch wurde am Donnerstag Realität. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich bei Jesper wie auch Kraen, David und Rodrigo von X Yachts die sich dafür eingesetzt haben. Wir sehen diesen Segeltag als Geschenk und besonderen Service beider Dänischen Premiummarken an. 

Wir beide sind froh, dass es jetzt wieder weiter gehen kann. Endlich wieder segeln, baden, dösen und mal Urlaub haben.