Es ist soweit – es kann weiter gehen

Autor: Mathias

Heute ist es so weit. Alle involvierten Techniker gaben ihr Okay. Unsere PURE FUN ist wieder bereit für die weitere Reise. 

Nun der Reihe nach. Was für eine Woche war das. Auf den vorhergehenden Blogeintrag wurden uns spürbar die Daumen gedrückt. Das hat geholfen. Am Montag verzögerte sich dennoch die Fertigstellung. Das drückte spürbar auf unsere Stimmung. Wir wollten einfach wieder aufs Boot. Dennoch mussten die Arbeiten erst fertiggestellt werden. In enger Abstimmung mit  X Yachts in Dänemark und deren Lieferanten wurde die Position des Motor in der Höhe, im Winkel zur Welle wie auch dessen Abstand zur Welle verändert. 

Am Dienstag kamen morgens noch die letzten Werte für die Endmontage aus Dänemark. Wir verabschiedeten uns im BO-Hotel, mal wieder. Dieses Mal waren wir entschlossen und zuversichtlich tatsächlich wieder in unser Boot einziehen zu können. Die Einwasserung am Mittag wurde vorbereitet. Es gab beim Kran einen Termin kurz vor Feierabend.

Noch im Lift hängend wurde bei der obligatorischen Prüfung, ob das Boot dicht ist, ein Wassereintritt festgestellt. Es wurde im Motorraum eifrig geschraubt. Die Spannung stieg. Die anderen wollten heim und drückten. Es kam noch Wasser, jedoch konnte die Stelle lokalisiert werden. Es ging dennoch los. Die kurze Fahrt zum Liegeplatz erfolgte mit minimaler Geschwindigkeit und voller Anspannung. Mit der Werft vor Ort wurde bereits ein Slot für die mögliche Rückkehr vereinbart. Es ging gut. Das Leck wurde schnell geschlossen und es war Zeit für den vorgezogenen Feierabend. So war für uns Platz zum putzen, innen und außen. Der Liegeplatz war für uns ein Traum. Links die Kathedrale und vor uns wirklich große und unglaubliche schöne Segelboote.

Ruhe dafür hatten wir nur wenig. Beim Säubern des Decks zeigten sich überall Spritzer. Die gingen nicht weg,. In der Werft hatten wir vor zwei Wochen den Rumpf aussen polieren lassen und jetzt fühlte sich der Sühlrand wie feines Schleifpapier an. Auf allen Fenstern waren feine blaue Tupfer. Ich ware den Tränen nah. 

Am Mittwoch stand die Fertigstellung der Arbeiten am Motor an. Die zogen sich. Nach einem Test am Liegeplatz zeigten sich noch Aufgaben. Während dessen bat  ich die Werft vor Ort um Hilfe beim Umgang mit den blauen Punkten. Die schickten jemand um sich die Situation anzuschauen. Kurz darauf kam ein “Putztrupp“ und fing an zu reinigen. Die erste Testfahrt für den Motor wurde auf Donnerstag verschoben. Am Nachmittag hieß es, Mathias schau mal wie heiß die Lichtmaschine für die Servicebatterien wird. Die muss raus und geprüft werden – auch das noch. Also wurde die ausgebaut und mit in die Werkstatt genommen. Die Testfahrt für den Folgetag stand fest, mit oder ohne Lichtmaschine. Es war für den Folgetag mit Jesper Bank, himself, hoher Besuch angesagt. Abends kam von David, der hier alles koordinierte, die Zeitschiene für den nächsten Tag. Sobald es etwas schattiger wurde, bereiteten wir beide bis zur Dunkelheit noch Segel vor. Zu müde um selbst zu kochen, ging es noch im Clubhaus des RCNP zum Essen, lecker. 

Für Donnerstag war das Programm besonders. Um 7 Uhr kam nochmals der Putztrupp für aussen. Um 8:15 Uhr kamen drei um das Großsegel neu anzuschlagen.

Um 8:45 Uhr kam Sascha und es ging am Motor weiter.

Sascha…unser Motor Ingenieur

Um 10 Uhr war Jesper Bank an Bord. Im Hafen wurde zusammen mit David Green das Setting überprüft. Dann kam um 10:30 Uhr noch der Toprigger Rodrigo Sanz dazu. Zwei Stunden waren auf dem Wasser angesetzt und wurden intensiv genutzt. Wir hatten viel Spaß, bekamen wertvollen Input und sahen auch, dass wir beide doch viel fürs Cruising richtig und gut machen. Wir hatten kaum Zeit für Bilder oder zum Steuern.

Zum Teil musste Sascha, der für den parallel stattfindenden Testlauf des Motors verantwortlich war, ans Steuer. Es war übrigens sein erster Segeltag und für uns beide ein besonderes Erlebnis in der Bucht von Palma. Kaum zurück im Hafen ging es gleich weiter. Irgendwann war ein kurzer Mittagsschlaf notwendig. Einkaufen, Mails und Anrufe waren noch zu erledigen und Abends kamen noch Freude aus Stuttgart zu Besuch.

Ein voller, intensiver, freudvoller Tag ging zu Ende. 

Freitag, also heute, war noch mehr putzen angesagt. Außen wurde nochmals das Deck von den verbliebenen Farbresten gereinigt. Für Innen hat X Yachts jemand organisiert um nach Abschluss der Arbeiten am Motor wieder alles in Ordnung zu bringen. Vielen Dank an Victoria. Deine Hilfe hat sehr gut getan.  Der Generator konnte wieder eingebaut werden und die Arbeiten waren somit abgeschlossen. Und wir putzten, organisierten und sortierten währenddessen um. 

Heute Nachmittag bekamen wir die Freigabe von X Yachts und so ist auch dieser Fall nach fünf Wochen erledigt. Die undichte Deep Sea Seal war das Teil, an dem das Problem offensichtlich wurde. Zusätzlich zu der Stopfdichtung hatte Welle und ein Bauteil von Aquadrive einen Schaden. Gelöst wurde es mit dem Austausch dieser Bauteile und der Motorfüssen sowie einer veränderten Position des Motor. 

So sehr dieser Schaden unsere Pläne komplett durcheinander brachte, sind wir heute sehr froh dass dieser in der Hochsaison so zügig abgearbeitet wurde. Es wurde an verschiedenen Stellen sehr intensiv für dieses positive Ergebnis gearbeitet. Wir wissen inzwischen wie häufig es bei allen Werften Schäden in den ersten Monaten gibt. Sehr unterschiedlich ist, wie damit umgegangen wird. Wir wissen, dass wir in richtig guten Händen sind. Besonders bedanken wir uns hier bei Nils Jensen im XY Aftersale in Dänemark und bei David Green, der X-Yachts in Spanien vertritt. 

Für alle Nichtsegler, Jesper Bank ist mit zahlreichen WM-Titel mit unterschiedlichsten Booten wie auch zwei olympischen Goldmedaillen einer der erfolgreichsten dänischen Profi-Segler überhaupt. Er vertritt hier in Palma Elvstrom. Beim Auskranen in Palma sah er uns, unser Boot und die Elvstrom Segeln und stellte sich mir vor und fragte uns nach unserer Zufriedenheit. Alle Blogleser kennen dazu vielleicht schon das eine oder andere Erlebnis von uns mit den Segeln. Die Reklamationen, die es gab, hatten wir einvernehmlich mit Elvstrom im Februar geklärt. So war nichts mehr offen. Dennoch sprachen wir mit ihm über unsere Erlebnisse. 

Für uns ist mit der X 5.6 viel Neues in unser Leben gekommen. Da fehlten uns öfters Erfahrungen auf die wir zurückgreifen konnten. Unser beider Wunsch war schnell klar, wenn irgendwie möglich mit Jesper mal zu segeln und von ihm das Setting hier an Bord nochmals durch seinen kritischen Blick prüfen zu lassen. Dieser Wunsch wurde am Donnerstag Realität. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich bei Jesper wie auch Kraen, David und Rodrigo von X Yachts die sich dafür eingesetzt haben. Wir sehen diesen Segeltag als Geschenk und besonderen Service beider Dänischen Premiummarken an. 

Wir beide sind froh, dass es jetzt wieder weiter gehen kann. Endlich wieder segeln, baden, dösen und mal Urlaub haben.

7 Gedanken zu „Es ist soweit – es kann weiter gehen“

  1. Hallo Sybille, hallo Matthias,
    das war ja ein spannender Werft-Aufenthalt !
    Ja, es ist wichtig zuverlässige und flexible Partner zu haben !
    Prima, dass ihr jetzt wieder Segelklar seid 🙂
    … und dann noch das Coaching mit Jesper Bank !!! Echt super !

    Wie geht es jetzt bei Euch weiter ?
    Ich bin ab 15.7. bis 5.8. an der Costa Smeralda, Sardinien.
    … und mache dort 3 Woche-Törns.
    Von Sardinien – Madalenen Archipel – Bonifacio,Korsika und wieder zurück 🙂
    In einem Traum-Reviewr mit einer Oceanis 43 unterwegs.

    Falls Ihr in der Nähe seid … Schreibt mir einfach eine WhatsApp.
    Liebe Grüße und gute Winde
    Gunther

    1. Lieber Gunther,
      wir machen uns mitte nächster Woche auf den Weg nach Sardinien.
      Wollen weitere Freunde vom Bodensee treffen. Toll, wenn wir dich auch noch dort sehen. Da wir nun hoffentlich frei und flexibel sind….schauen wir wo du bist und kommen. 😊👍

  2. Hej ihr 2! Das hört sich alles gut an. Bin sehr froh und hoffe, dass ihr ab jetzt eure PURE FUN stressfrei genießen könnt. Liebe Grüße, auch von Bord, aus Ostschweden!

  3. Hallo ihr beiden ich Christian bin zufällig über euren Blog gestolpert, komme ursprünglich aus Remseck und habe 30 Jahre in Ludwigsburg/Stuttgart gelebt wir Sarah /Christian und unser Boot FolieA2 Hanse 540e sind seit August 2022 im Mittelmeer unterwegs und uns geht es ähnlich Segeln, Refit, und Erfahrungen sammeln im Moment parken wir in Melilla und warten auf unsere neuen Segel die in Gibraltar ankommen sollen, Grüße von Sarah und Christian uns findet ihr unter /www.foliea2.com

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