2. Tag auf Fuerteventura vor Anker

Nachdem wir in der Marina Rubicon abgelegt hatten segelten wir bei wenig Wind an der Ostküste Fuerteventuras entlang. Wir schauten uns unterwegs die im Hafenhandbuch empfohlenen Ankerbuchten an, fanden jedoch eine nach der anderen wenig reizvoll, so dass wir obwohl wir den Motor zuschalten mussten, da der Wind immer weniger wurde, weiter suchten. Endlich um 19:00 Uhr, gerade noch rechtzeitig vor einbrechen der Dunkelheit konnten wir den Anker fallen lassen. Die Bucht hieß Pozo Negro. Der Untergrund sah aus wie Sand, war jedoch sehr hart an der Oberfläche, so dass der Anker erst noch etwas nachdoppelte, bevor er richtig griff. Wir genossen anschließend unser Anleger-Bierchen bei herrlich orange-roter Abendsonne in einer wunderbar ruhigen Bucht. An Land waren ein schwarzer Strand, wenige Häuser, Ferienhäuser und ein Restaurant sowie ein leerer Campingplatz zu sehen. Unsere erste geplante Nacht vor Anker mit der Pure Fun. Zum Abendessen gab es mariniertes Hühnchen in Ouzo-Orangen-Marinade mit Artischockenherzen und Basmati Reis.

Die Nacht war etwas unruhig, da wir die Geräusche des Ankers nicht gewohnt waren und bei diesem Boot noch nicht einschätzen konnten. Die Ankerkette machte laute Rasselgeräusche beim Schwoien über den harten Untergrund….oder hatten die Geräusche eine andere Ursache? Wir sind was das Ankern betrifft etwas aus der Übung…..aber das wird sich ändern. Wie bei Allem, hilft auch hier die Übung. Nach einer Nacht ohne Schwell, das heißt ohne Bewegung im Schiff geht es weiter Richtung Süden. Bald wurde uns klar, dass wir in der kommenden Nacht Schwell in der Ankerbucht haben werden, da der Wind auflandig war und bleiben sollte. Alle Häfen hier nehmen uns wegen unserer Größe nicht auf, was nicht weiter schlimm ist, da wir uns aufs Ankern freuten.

Wieder fanden wir kurz vor Sonnenuntergang eine Ankergelegenheit vor dem schönen Sandstrand von Morro Jable mit netter Promenade, Hotels und Blick auf die Hafenmauern des Puerto Morro Jable ganz im Süden von Fuerteventura. Perfekter Ankergrund. Weicher weißer Sand. Der Anker hält sofort. So genießen wir heute zum Anlegerbierchen ein kaltes Abendessen bestehend aus Käse, Auberginencreme, Mocho Rojo, Mojo Verde, Spießchen aus Oliven, Anchovis und Pimentos und Kräckern.

Da ich im Laufe des Tages Halsschmerzen bekam gingen wir früh ins Bett. In der Nacht hatten wir Wind und durchgehend Regen. Die Ankerkette war diese Nacht ruhig, dafür mussten zwischendurch an die Wanden schlagende Schoten gezähmt werden. Am Morgen hatten wir Nebel und es sah aus als läge man in England vor Anker. Also warfen wir die Heizung an und ließen es gemütlich angehen. Um 10:00 Uhr verzog sich der Nebel und die Sonne kam heraus und wärmte uns. Am Strand sah man spazierende Menschen, spielende Kinder, badende Urlauber, Restaurantterrassen wurden bestuhlt….sehr nett und gemütlich. Tagesverlauf nahm die Welle und der Schwell zu und die Pure Fun “rollte”. Das bedeutet, dass das Boot seitlich schaukelt, von links nach rechts und wieder zurück. Es klappert und scheppert im Boot, zur Essenszubereitung braucht man drei Hände und im Bett liegt man nur in stabiler Seitenlage einigermaßen still. Wir genießen den Tag dennoch und freuen uns an der Sonne und dem herrlich türkisfarbenen Wasser. Da ich aufgrund meines Infektes noch nicht voll einsatzfähig bin, bleiben wir eine weitere Nacht hier bevor es weiter nach Las Palmas in Gran Canaria geht. Da es kaum Wind hat, hätten wir Motoren müssen, ein zweiter Grund, weshalb wir bleiben. Dies war nun der erste ganze Tag vor Anker in einer Bucht seit wir unsere Reise begonnen haben. Auch wieder schön.

4 Gedanken zu „2. Tag auf Fuerteventura vor Anker“

  1. Schöner Bericht! Die Bilder machen Appetit. Sei es aufs Essen oder aufs Reisen auf Wasser. Stuttgart hat gerade ein paar sonnige aber auch zapfige kalte Tage hinter sich. Musste grinsen, wie Ihr erstmals – zumindest im Block – über den Ensatz der Heizung berichtet habt… Nachdem über keine technischen Problem gesprochen wurde nehme ich an, dass es auch keine gab😉

    Harald@JOS72

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